Abspielringe bleiben vorerst analog – leider

3. Februar 2011 by  

In der letzten Zeit bekommen wir vermehrt Anfragen bezüglich der Abspielringe. Aktuell laufen alle Filme noch analog und einige Kinos haben bereits umgerüstet, andere sind mittendrin. Diesen Kinos stellt sich immer wieder die Frage: Wofür überhaupt noch den 35mm Projektor stehen lassen? Er kostet Geld und verbraucht Platz.Entsprechend wird die Forderung laut, doch einfach alle Filme digital zu versenden. Dort aber beginnt das Problem der 2-3 Klassen-Gesellschaft. Zur Zeit gibt es mindestens die Unterscheidung zwischen den DCI- und den Nicht-DCI-Kinos. Als Veranstalter und Organisator müsste die Agentur Kulturprojektor alle Projektionsdaten vorhalten und die technische Abstimmung vornehmen. Die Agentur wäre dafür verantwortlich, dass in einem aktuell noch nicht 100% normierten System alles funktioniert.

Als zusätzliches Problem kommt die Finanzierung dazu. Lässt man das Problem der Nicht-DCI-Kinos außen vor, bleiben die Third-Party-Modelle. Hier liegen Verträge vor, die im Zweifelsfall ebenfalls von der Agentur geprüft werden müssten. Bekanntermaßen lassen diese Verträge nicht automatisch das Abspiel eines jeden Films zu, der technisch möglich wäre. Wenn es keinen „Deal“ zwischen dem Third-Party-Anbieter und dem jeweiligen Verleih gibt, kommt der Film nicht auf den Server.

Oben genannte Probleme führen also zu einem wahren Flickenteppich im Rahmen der Digitalisierung. Für die Agentur Kulturprojektor wäre die damit verbundene (Mehr-) Arbeit enorm, abgesehen vom finanziellen Risiko durch Ausfall etc..

Zuletzt kommt dazu das Problem der Archivkopien: Digital bedeutet ab einem bestimmten Alter einfach nur „Abspiel via Blue-Ray“, da alte Festplatten logischerweise nicht jahrelang archiviert werden. Ob das die Zukunft des Kinos sein kann, darf bezweifelt werden.


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