Ein guter Tag für die Programm- und Kleinkinos: < 2K wird möglich

30. September 2010 by  

Gestern hat der Kulturausschuss des Bundes getagt und nachdem sich zuvor schon die SPD-Fraktionsmitglieder öffentlich für eine Kleinlösung unter 2K ausgesprochen hatten, hat nun auch der Kulturausschuss in Gänze sich dafür ausgesprochen, die Messlatte ein wenig niedriger zu hängen und dadurch das Überlegen von zahlreichen kleineren Kinos, vor allem aber auch den Kultur- und Programmkinos zu sichern.Volle 2K und volle Sicherheit – alles im Rahmen von DCI – das ist teuer. Davon wurde in den letzten Monaten und Wochen intensiv berichtet und darüber genauso oft gestritten. Klar war von vornherein, dass eine entsprechende Umstellung zu einer Marktbereinigung sondergleichen führen wird: Groß frisst Klein und Mainstream frisst Programmanspruch. Das wäre das Ergebnis gewesen und das Problem haben durchaus viele erkannt, nun auch die verantwortlichen Politiker in den Parteien.

Zuletzt hatten große Verleiher noch die 2-Klassen-Gesellschaft im Kino heraufbeschworen und dadurch indirekt vor schrecklichen Pixelbildern bei der Billiglösung gewarnt. Ein netter Versuch, aber der Selbstversuch hat vielleicht doch einige eines Besseren gelehrt.

Natürlich sollen auch zukünftig, egal was man nun für eine Anlage im Kino stehen hat, a) qualitativ hochwertige Projektionen möglich sein und b) sollen auch die Filmbelieferungen immer möglich sein. Dies war nach dem Drohszenario der letzten Monate nicht möglich. Die „Billigheimer“ im Kinobereich wären niemals von Warner, Disney & Co. beliefert worden.

Nun liegt der Ball wieder in den Händen der Kinobranche. In der Protokollerklärung zur gestrigen Sitzung ist zu lesen:
„Kino- und Verleihbranche sind aufgerufen, sich im Sinne der Nachhaltigkeit und der ungehinderten Verbreitung von Kinofilmen möglichst auf ein Format (z.B. Full HD 1,9K) zu verständigen.“

Das heißt im Endeffekt, dass nun auch die Major-Verleiher noch einmal darüber nachdenken müssten, ob sie bei Ihren Mutterfirmen in den USA nicht doch darauf einwirken können, die 2K Mindestgrenze zu kippen. Außerdem gilt es die Befürchtung zahlreicher Kinobetreiber zu entkräften, sie würden durch die Verschlüsselungstechnik ihre eigene Haushoheit / Programmhoheit verlieren.

Es gibt also noch viel zu tun und man darf dankbar sein für die Einsicht. Das sollten auch AG Kino und die AG Verleih erst einmal akzeptieren. Mal rein diplomatisch betrachtet.


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